PM BUND 16.3.2012 Der BUND ist nicht kaeuflich! Am Donnerstag, den 15.03.2012 wurden im ARD Magazin Panorama schwere Vorwuerfe gegen den BUND-Niedersachsen und Schleswig- Holstein erhoben. Im Beitrag "Geld statt Widerstand: Wie sich Umweltverbaende kaufen lassen" wird der Eindruck erweckt, der BUND betreibe oekologischen "Ablasshandel" und verzichte gegen Geldzahlungen an Stiftungen auf sein Verbandklagerecht. Als angebliche "Beweise" wurden die gerichtlichen Vergleiche zum Emsfond, Windpark Nordergruende und Flughafen Luebeck angefuehrt, von denen der BUND profitieren soll.Diese Vorwuerfe sind falsch. Der BUND kaempft ueberall im Land als Anwalt der Natur fuer eine Vermeidung schaedlicher Eingriffe in Natur und Umwelt - das schliesst wenn noetig auch den Rechtsweg ein. Im Klagefall stimmt der BUND im Verlaufe eines Prozesses nur in wenigen Faellen und nach sorgfaeltiger Abwaegung einem Vergleich zu. Dies kommt nur dann in Frage, wenn mit dem ausgehandelten Vergleich und den hieraus umgesetzten Projekten eine bestmoegliche Kompensation der oekologischen Folgewirkungen eines Eingriffs erreicht werden kann. Falsch ist in diesem Zusammenhang die suggestive Berichterstattung des Panorama Beitrags, der BUND wuerde bei jeder sich bietenden Moeglichkeit "Deals" eingehen. Auch hat der BUND aus Vergleichen keine Mittel fuer die Verbandsarbeit erhalten! Die Mittel wurden und werden in Abstimmung mit den zustaendigen Landesbehoerden fuer die bestmoegliche Kompensation der Eingriffe verwendet. An der Ems werden insgesamt 9 Mio. € innerhalb von 10 Jahren an die Niedersaechsische Bingo-Umweltstiftung in einen Sonderfonds gezahlt. Diese Gelder sind zweckgebunden zur Verbesserung des oekologischen Gesamtzustandes des Ems-Dollart- Raumes zu verwenden. Seit 2009 werden wie allgemein bekannt umfangreiche Planungsgrundlagen zur Verbesserung des katastrophalen oekologischen Zustands der Ems erarbeitet. Der Windpark Nordergruende steht im Zielkonflikt zwischen Naturschutz und Klimaschutz. Der BUND hat sich entschieden, am Beispiel dieses Windparks die befuerchteten Auswirkungen auf den Vogelschutz wissenschaftlich weiter zu erforschen und diese Erkenntnisse fuer den weiteren und notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien nutzbar zu machen. Darueber hinaus wurden weitergehende Regelungen zur Vermeidung von Vogelschlag vereinbart, zum Beispiel das Abschalten der Rotoren, wenn sich grosse Schwaerme den Anlagen naehern. Der BUND Landesverband Niedersachsen stand dem Panorama Team im Zuge der Recherchen ueber 1,5 Stunden fuer ein TV-Interview zu Verfuegung und hat diese Positionen des Verbandes ausfuehrlich dargelegt. Umso enttaeuschter ist Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, Landesgeschaeftsfuehrer des BUND Landesverbandes von der Berichterstattung der Panorama Redakteure. "Hier wurde ein verzerrtes Bild des Naturschutzes gezeichnet. Eine solche Berichterstattung stellt die Tatsachen auf den Kopf und diskreditiert die Arbeit vieler Menschen, die sich ehrenamtlich fuer den Schutz der Natur einsetzen." Bodenstein-Dresler weiter: "Es ist richtig und wichtig, dass Journalisten Vorgaengen auf den Grund gehen – das war in dem Panorama-Beitrag nicht der Fall. Es wurde nichts erklaert, sondern nur Stimmung gemacht.“ -------------------------------------------------------------------- - Umlaute umgeschrieben 19.3.2012 -